Sansibar
Erinnerungen werden wach an Sindbad, den Seefahrer und Geschichten aus 1000 und einer Nacht.
Mit traditionellen Dhaus (arabischen Segelschiffen) gelangten Händler, die Monsunwinde nutzend, aus Indien, Persien und Arabien schon seit der Antike mit ihren Waren bis zum heutigen Mozambique, den Comoren und Madagaskar und siedelten an der ostafrikanischen Küste. Neben Gewürzen, Stoffen und Luxusgütern brachten sie auch den Islam, und es spannte sich ein Kulturraum auf, der von Ostafrika bis nach Indien reichte.
Die tropische Insel Sansibar, 35 km von der Küste Ostafrikas gelegen, wurde mit seinem natürlichen Hafen zum Knotenpunkt des indischen Ozeanhandels. Mangrovenholz, Elfenbein, Gold und Sklaven wurden hier verschifft und Sansibar wurde Schauplatz arabischer, portugisischer, englischer und deutscher Machtbestrebungen.
Sansibar erlebte seine Blütezeit unter der Herrschaft der arabischen Sultane aus dem Oman. Nach der Vertreibung der Portugiesen Anfang des 18 . Jahrhunderts wurde der Sklaven und Elfenbeinhandel zu einem lukrativen Geschäft und bildete die Grundlage für den Reichtum der Insel. Die Einführung von Gewürznelken und die Anlage großer Plantagen taten ihr übriges und sicherten Sansibar ein Nelkenmonopol auf dem Weltmarkt.
Stonetown, die Hauptstadt Sansibars, entwickelte sich zu einer wohlhabenden Hafenstadt. Die lukrativen Geschäftsbedingungen lockten reiche arabische und indische Händler an und als der Sultan von Oman 1840 seinen Regierungssitz nach Sansibar verlegte, folgten ihm viele betuchte und einflußreiche Familen in die neue Hauptstadt.
Durch die Einflußnahme der Engländer, das Verbot des Sklavenhandels und den Verfall der Weltmarktpreise für Gewürznelken endete die Blütezeit Sansibars im 20sten Jahrhundert, doch noch heute spürt man in Stonetown das Leben und den Rechtum vergangener Tage.
Stonetown gehört seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die arabische Architektur, die reich verzierten Holzbalkone und prachtvoll geschnitzten Teak-Türen, die verwinkelten Gassen, Basare und Moscheen, spiegeln die einzigartige Kulturmischung dieser Insel von afrikanischen Bantu, Arabern, Indern und Persern.
Jedes Jahr im Februar findet in Stonetown im alten arabischen Fort das Musikfestival Sauti za Busara statt. In dieser wunderschönen Location gibt es dann fünf Tage lang Musik aus verschiedensten Ländern Afrikas. Mit professioneller Organisation und einer Auswahl unterschiedlicher afrikanischer Musikrichtungen lockt das Festival alljährlich viele Besucher aus der ganzen Welt.
Im Juli ist das alte Fort die Bühne für das Zanzibar International Filmfestival, Ostafrikas größtes Film- und Kunstfestival.
Lassen Sie sich begeistern von der Insel mit ihren vielen Facetten!